Wenn Sie von Amman oder dem Toten Meer in Richtung Süden Jordaniens fahren möchten, haben Sie die Wahl zwischen drei verschiedenen Routen. Eine der Optionen verläuft direkt durch das Land. Dies ist die längste Route, aber definitiv auch die schönste. Diese Route wird auch als King’s Highway bezeichnet. Mit Stopps wie Madaba, dem Grand Canyon von Jordanien, der Wadi Mujib Talsperre und der Burg Al-Karak ist diese Route die zusätzliche Reisezeit auf jeden Fall wert. Das Ende der King’s Highway ist Wadi Musa. Dies ist das Dorf, von dem aus der Eingang zu einem der absoluten Höhepunkte Jordaniens, Petra, zugänglich ist. Hier finden Sie alles über die interessantesten Stopps entlang der Königsstraße.
Die Route von Nord- nach Südjordanien
Wenn Sie eine Tour durch Jordanien unternehmen starten Sie normalerweise in Amman, der Hauptstadt des Landes. Während dieser Tour sollten Sie sich Petra und Wadi Rum auf keinen Fall entgehen lassen. Um von Amman zu diesen Sehenswürdigkeiten im Süden des Landes zu gelangen, können Sie drei verschiedene Straßen nehmen. Die schnellste Option ist die Autobahn 15. Dabei handelt es sich um eine neuere Autobahn, auf der Sie Ihr neues Ziel innerhalb von etwa 3 Stunden erreichen. Die zweite Möglichkeit ist der Highway 65. Dieser Highway liegt an der Westgrenze Jordaniens und führt Sie unter anderem direkt zum Toten Meer. Beide Routen eignen sich gut für Reisen vom Norden in den Süden Jordaniens, aber keine ist besonders interessant und es gibt unterwegs nicht viel zu sehen.
Die schönste Route verläuft mitten durch das Land, zwischen Highway 15 und 65. Diese Route ist aufgrund der Höhenunterschiede die langsamste Route, aber definitiv auch die schönste. Diese Route wird auch King’s Highway genannt. Stellen Sie sicher, dass Sie früh am Morgen losfahren, denn ohne Zwischenstopps benötigen Sie für diese Strecke mindestens 5 Stunden. Wir entschieden uns dafür, von Amman zum Toten Meer zu reisen und dann ein paar Tage später den King’s Highway vom Toten Meer aus zu fahren.
Mount Nebo
Unsere erste Station auf der King’s Highway ist der Berg Nebo, nachdem wir von der Dode Zee aus eine beträchtliche Höhe erreicht haben. Mount Nebo, gelegen in Jordanien, ist ein historischer Hügel, der eine entscheidende Rolle in der biblischen Geschichte spielt. Es ist der Ort, an dem Moses laut Überlieferung das Gelobte Land sah. Dieser beeindruckende Berg bietet nicht nur eine reiche spirituelle Erfahrung, sondern auch atemberaubende Ausblicke auf das Tote Meer und die umliegende Region. Archäologische Funde auf dem Gipfel, wie alte Mosaike, fügen einen zusätzlichen faszinierenden Aspekt hinzu. Für Reisende, die Geschichte und wunderschöne Landschaften lieben, ist ein Besuch auf Mount Nebo ein absolutes Muss während einer Reise nach Jordanien.
Madaba
Die nächste Station auf der King’s Highway ist Madaba. Madaba ist bekannt als die „Stadt der Mosaike“ aufgrund ihrer beeindruckenden Bodenmosaike. Das berühmte Madaba-Mosaik, eine byzantinische Karte aus dem 6. Jahrhundert des Heiligen Landes, ist ein Höhepunkt. Die Stadt bietet auch historische Sehenswürdigkeiten wie die St.-Georgs-Kirche und den Archäologischen Park. Für Reisende, die sich für Archäologie und alte Kunst interessieren, ist Madaba ein faszinierendes Ziel. Erkunde die reiche Geschichte und bewundere die wunderschönen Mosaike, die diese Stadt zu einem kulturellen Juwel während deines Aufenthalts in Jordanien machen.
Grand Canyon
Erleben Sie die majestätische Pracht des Wadi Mujib Canyon, oft als der „Grand Canyon von Jordanien“ bezeichnet. Diese beeindruckende Schlucht an der östlichen Küste des Toten Meeres bietet Abenteurern atemberaubende Klippen und fließende Flüsse. Mit seiner dramatischen Landschaft und seiner reichen natürlichen Schönheit ist das Wadi Mujib ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Entdecken Sie die einzigartige Flora und Fauna, erkunden Sie herausfordernde Wanderwege und genießen Sie die sensationelle Aussicht auf diesen natürlichen Schatz in Jordanien.
Diese riesige Schlucht ist auf jeden Fall einen Besuch wert. An mehreren Stellen entlang der Route gibt es kleine (Kaffee)stände, an denen man gut anhalten kann. Dort kann man das Auto abstellen, aussteigen und die spektakuläre Aussicht genießen. Natürlich kann man hier auch eine Tasse typisch jordanischen Tee genießen. Vom höchsten Aussichtspunkt aus kann man auch den gesamten weiteren Verlauf der Route gut erkennen. Man sieht auch schon die Wadi Mujib Talsperre liegen.
Wadi Mujib Dam
Wenn Sie den Abstieg vom Aussichtspunkt des Grand Canyon aus beginnen, können Sie bereits den Wadi Mujib-Staudamm und den dahinter liegenden Stausee sehen. Nachdem du wieder ganz unten bist, fährst du sogar über diesen großen Staudamm. Nachdem Sie über den Damm gefahren sind, steigen Sie erneut in die Berge hinauf und genießen unterwegs atemberaubende Ausblicke auf den Damm und Teile des Grand Canyon. Als wir dort waren, war es jedoch schon seit längerer Zeit extrem trocken, so dass fast kein Wasser durch den Damm fließt und der Stausee sehr klein war.
Diese Wasserwirtschaftssysteme spielen eine entscheidende Rolle in der Wasserversorgung und Energieerzeugung des Landes. Mit einer Kombination aus innovativer Technologie und atemberaubenden Landschaften bieten die jordanischen Staudämme nicht nur nachhaltige Energie, sondern schaffen auch künstliche Seen, die die Region bereichern. Erkunden Sie den technologischen Fortschritt und bewundern Sie die Panoramablicke rund um diese Wasserwerke.
Al-Karak Castle
Die nächste Station entlang der King’s Highway ist der historische Pracht des Al-Karak-Kastells, einer jahrhundertealten Festung im Süden Jordaniens. Mit seiner beeindruckenden Architektur und strategischen Lage bietet diese Burg einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region. Auf einem felsigen Hügel thront Al-Karak über die umliegende Landschaft und zeigt die mittelalterliche Militärbaukunst. Erkunden Sie die geschichtsträchtigen Gänge, bewundern Sie die Verteidigungsanlagen und genießen Sie einen Panoramablick über die Umgebung. Ein Besuch in Al-Karak ist eine unvergessliche Reise in die Vergangenheit, wo Geschichte und Architektur auf einzigartige Weise zusammenkommen. Parken können Sie direkt um die Ecke des Kastells, aber im ganzen Städtchen finden Sie auch mehrere (kostenlose) Parkplätze.
Little Petra
Die letzte eigentliche Station auf der King’s Highway, die wir besuchten, ist Little Petra, auch bekannt als Siq al-Barid, ein weniger bekannter, aber ebenso faszinierender archäologischer Schatz in Jordanien. In der Nähe des weltberühmten Petra gelegen, empfängt Little Petra Besucher mit ihren einzigartigen Felsenhäusern und bunten Fresken. Diese gut erhaltene historische Stätte bietet einen intimen Einblick in die nabatäische Zivilisation. Schlendern Sie durch die engen Gassen und bewundern Sie die archäologische Pracht dieses weniger besuchten, aber ebenso faszinierenden Ziels. Little Petra ist ein verborgenes Juwel, das Geschichtsinteressierte und Abenteurer gleichermaßen während ihrer Entdeckungsreise durch Jordanien begeistern wird.
Die Umgebung einige Kilometer vor der Ankunft bei Little Petra ist bereits wunderschön. Wir fanden Little Petra schon sehr beeindruckend und empfehlen daher, es vor dem Besuch von Petra zu besichtigen.
Wadi Musa
Danach endeten wir unsere Route in Wadi Musa, dem Tor zur erstaunlichen Stadt Petra in Jordanien, einer charmanten Oase, die von Geschichte durchdrungen ist. Der Name, der „Tal des Mose“ bedeutet, spiegelt die jahrhundertealte Bedeutung dieses Ortes wider. Erkunden Sie die engen Gassen mit lokalen Märkten, probieren Sie die kulinarischen Köstlichkeiten und spüren Sie die Gastfreundschaft dieser historischen Stadt. Als Ausgangspunkt für Petra bietet Wadi Musa nicht nur eine kulturelle Eintauchung, sondern auch bequemen Zugang zu einem der Weltwunder. Entdecken Sie die Schönheit von Wadi Musa, während Sie in die reiche Kultur dieses bezaubernden Teils von Jordanien eintauchen. Wir empfehlen Ihnen auf jeden Fall, hier in der Umgebung zu übernachten. So können Sie am nächsten Tag früh aufbrechen, um das Weltwunder zu entdecken. Wir haben Petra an einem Tag besucht und fanden es wirklich den Höhepunkt Jordaniens.
Den King's Highway in mehreren Tagen befahren
Wir haben uns entschieden, alle diese Sehenswürdigkeiten an einem Tag zu besuchen. Wir verließen das Tote Meer tatsächlich pünktlich und kamen erst ziemlich spät am Abend in unserem Hotel im Wadi Musa an. Selbstverständlich können Sie diese Route auch an zwei oder mehreren Tagen fahren. Vor allem, wenn Sie beispielsweise auch Shobak Castle und das Dana Nature Reserve sehen möchten. Anschließend könnten Sie in der Nähe des Dana Nature Reserve, einem wunderschönen Naturschutzgebiet, übernachten. Hier können Sie auch fantastische Wanderungen unternehmen und anschließend das letzte Stück des King’s Highway in aller Ruhe fortsetzen.
Nach Wadi Musa führt der King’s Highway noch ein Stück weiter. Sie fahren diesen letzten Teil des King’s Highway, wenn Sie in die Wüste Wadi Rum aufbrechen, und bieten unterwegs auch wunderschöne Ausblicke.
Wadi Rum
Wadi Rum, auch bekannt als das Tal des Mondes, verzaubert Besucher mit seiner surrealen Landschaft im Süden Jordaniens. Diese weitläufige Wüste, berühmt durch Filme und Literatur, zeigt beeindruckende Felsformationen, jahrhundertealte Felszeichnungen und endlose Sanddünen. Entdecken Sie die Schönheit von Wadi Rum bei einer Jeep-Tour, einer Kamel-Expedition oder einer Nacht unter den Sternen in einem Beduinenlager. Als UNESCO-Welterbe ist Wadi Rum nicht nur ein naturwissenschaftliches Wunder, sondern auch ein kulturelles Erbe. Tauchen Sie ein in die Magie dieser Wüste, wo Abenteuer und Geschichte unter dem bezaubernden Sternenhimmel Hand in Hand gehen.
Tipps zum Fahren auf dem King's Highway
Mit dem Auto in einem anderen Land zu fahren, kann manchmal etwas gewöhnungsbedürftig sein, besonders wenn man Strecken wählt, auf denen man Bergpässe meidet. Dennoch empfanden wir die Fahrt auf dem King’s Highway als durchaus machbar. Nachfolgend finden Sie einige Tipps für eine sichere und komfortable Fahrt auf dem King’s Highway:
- Glücklicherweise sind die Verkehrsschilder alle sowohl auf Arabisch als auch auf Englisch. Dennoch empfehlen wir Ihnen die Nutzung eines Navigationssystems. Ein TomTom kann hier eine gute Lösung sein. Aber auch die Offline-Version von Google Maps oder die Maps.me-App sind nützlich.
- Der King’s Highway ist nicht die schnellste Route, daher ist es ratsam, die Route im Voraus aufzuschreiben (einschließlich der Koordinaten) und dann Schritt für Schritt zu navigieren. So verhindern Sie, dass die Navigation Sie zurück zur Autobahn 15 schickt.
- Entscheiden Sie sich für einen Mietwagen mit etwas Leistung. Da Sie über Bergpässe fahren, stoßen Sie manchmal auf scharfe Haarnadelkurven. Selbst in Dörfern stößt man manchmal auf eine steile Straße.
- Auf allen Straßen in ganz Jordanien, sogar auf den Autobahnen, gibt es viele Bremsschwellen. Achten Sie beim Fahren darauf, denn diese sind nicht immer gut im Voraus angezeigt und Sie möchten auf keinen Fall mit 60 km/h über eine Schwelle fahren.
- Bevor Sie nach Jordanien reisen, kaufen Sie den Jordan Pass. Zusätzlich zu den Kosten für ein Visum bietet der Jordan Pass auch Zugang zu vielen Attraktionen, darunter Petra und Wadi Rum. Auf dem King’s Highway erhalten Sie mit diesem Pass freien Zugang zur Burg Al-Karak und zur Burg Shobak.